Vor 160 Jahren wurde Heinrich Zille geboren

Zille-Denkmal im Köllnischen Park von Heinrich Drake (1903 - 1994), geschaffen 1964/65, im Hintergrund das Märkische Museum
Zille-Denkmal im Köllnischen Park von Heinrich Drake (1903 – 1994), geschaffen 1964/65, im Hintergrund das Märkische Museum

Am 10. Januar 1858 wurde der bekannte Berliner Zeichner im sächsischen Radeburg bei Dresden geboren. Heute ist sein 160. Geburtstag.

Das ZILLEMUSEUM im Nikolaiviertel nimmt diesen Geburtstag zum Anlass, um 2018 zum Zille-Jahr auszurufen und zwei neue Ausstellungen zu eröffnen.

Neben der ständigen Ausstellung „Leben und Werk von Heinrich Zille“ werden die Ausstellung „Zille-Plakate aus 60 Jahren“ und die Fotoausstellung „Zeitreise Zille“ präsentiert. Die Litfaß-Säule vor dem Museum wird mit einem Graffiti, das Zille-Motive zeigt, neu gestaltet.

Der 160. Geburtstag des Berliner Ehrenbürgers Zille regt aber vielleicht auch zu einer eigenen Spurensuche im heutigen Berlin an. Neben dem privaten ZILLEMUSEUM gibt es in Berlin Denkmäler, Erinnerungstafeln, Schulnamen oder auch Straßen- und Parknamen.

Immerhin war Zille in Berlin sowohl beruflich und auch als Zeichner viel unterwegs. Er hatte seine Lieblingslokale, die meist Kellerkneipen waren, und seine Lieblingsorte. Er wohnte mit seiner Familie in mehreren Bezirken, zuletzt in Charlottenburg.

Zu den Lieblingskneipen von Zille gehörte auch das Restaurant “Zum Nußbaum” in der Fischerstraße 21 auf der Fischerinsel. Die auf das Jahr 1507 zurück gehende Gaststätte wurde 1943 durch alliierte Bomben zerstört. Ein Nachbau befindet sich seit 1987 im Nikolaiviertel, genau an der Stelle, wo bis 1945 die Propstei der Nikolaikirche stand.

Zille-Denkmal im Köllnischen Park von Heinrich Drake (1903 - 1994), geschaffen 1964/65, im Hintergrund das Märkische Museum
Zille-Denkmal im Köllnischen Park von Heinrich Drake (1903 – 1994), geschaffen 1964/65, im Hintergrund das Märkische Museum

Erinnern wir uns an einige Stationen seines Lebens.

Im November 1867 kommt Zille als Kind mit der Familie nach Berlin. Nach einer entbehrungsreichen Zeit erhält der Vater 1869 Arbeit als Mechaniker bei der Firma Siemens & Halske.

1872 beginnt er eine Ausbildung als Lithograph und arbeitet später als Geselle in verschiedenen Werkstätten. Nebenbei besucht er als Abendschüler die Königliche Kunstschule.

Bedeutsam ist für den neunzehnjährigen Zille, dass er 1877 eine Anstellung als Reproduktionstechniker bei der „Photographischen Gesellschaft“ in Berlin findet, die ihn 30 Jahre lang beschäftigen wird.

Von 1880 bis 1882 leistet er seinen Militärdienst ab. 1883 wird geheiratet. Es kommen Kinder. Drei an der Zahl.

Als 1892 die „Photographische Gesellschaft“ ihre Werkstätten nach Charlottenburg verlegt, zieht auch Zille um.

1901 werden Arbeiten von Zille auf der „IV. Kunstausstellung der Berliner Secession – Zeichnende Künste“ gezeigt. Er ist inzwischen mit einigen Berliner Künstlern befreundet.

Seit 1907 lebt Zille als freischaffender Künstler und hat damit seine produktivste Schaffensperiode.

1913 kommt der populäre Zeichner Heinrich Zille (“Pinselheinrich”) in den Vorstand der „Freien Secession“, die sich von der Berliner Secession“ abgespalten hat.

1924 wird er auf Vorschlag von Max Liebermann in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen.

Als Heinrich Zille am 9. August 1929 stirbt, erhält er ein Ehrenbegräbnis der Stadt Berlin. Künstler wie Käthe Kollwitz, August Gaul, Ernst Barlach, August Kraus, Lyonel Feininger, Otto Nagel, Hans Baluschek und viele andere waren mit ihm gut bekannt bzw. befreundet.

Zille-Denkmal im Köllnischen Park von Heinrich Drake (1903 - 1994), geschaffen 1964/65, Detail
Zille-Denkmal im Köllnischen Park von Heinrich Drake (1903 – 1994), geschaffen 1964/65, Detail

ZiLLEMUSEUM im Nikolaiviertel
Öffnungszeiten: 11.00 – 18.00 täglich
Propststraße 11
10178 Berlin
Telefon: 030 – 246 32 500
Internet: zillemuseum-berlin.de

Weitere Informationen: Wikipedia