Invalidenfriedhof

Farbinfrarotfoto Invalidenfriedhof
Farbinfrarotfoto Invalidenfriedhof

Die psychodelische Wirkung, die digitale Farbinfrarotfotos erzeugen, passt gut zum historischen Invalidenfriedhof in der Scharnhorststraße, wo er ein größeres Areal zwischen dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und dem Bundeswirtschaftsministerium belegt.

Der in den Jahren nach 1748 angelegte Friedhof gilt heute als Erinnerungsort der preußischen und deutschen Militärgeschichte sowie der antinapoleonischen Befreiungskriege von 1813 bis 1815.

Mit der Errichtung des Invalidenhauses durch Friedrich II. wurde auch ein erster Begräbnisplatz eingerichtet. 1769 erfolgte die Erschließung eines weiteren Friedhofsbereiches. Das heutige Grabfeld B entstand. Der übrige Teil des heutigen Friedhofsareals wurde im 18. Jahrhundert noch landwirtschaftlich genutzt.

Das von Karl Friedrich Schinkel nach 1820 gestaltete Grabmal des Militärreformers Gerhard von Scharnhorst und seiner Familie ist wohl das bekannteste Monument des Friedhofs. Scharnhorst war 1813 in Prag an den Folgen seiner Verwundung gestorben, die er in der Schlacht gegen Napoleon I. bei Großgörschen erlitten hatte.

Schon der Schriftsteller und Journalist Theodor Fontane hat die Begräbnisstätte der Familie Scharnhorst in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ ausführlich beschrieben.

Farbinfrarotfoto Invalidenfriedhof
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Das Grab von Karl-Friedrich Friesen, dem Mitbegründer der deutschen Turnbewegung, der als Leutnant und Adjutant im Lützowschen Freikorps gegen Napoleon I. kämpfte, ist das einzige erhaltene Grab auf dem Invalidenfriedhof, das ein gusseisernes Grabkreuz besitzt.

In seiner gesamten Geschichte wurden auf dem Invalidenfriedhof über 30.000 Personen bestattet, darunter bekannte Persönlichkeiten, aber auch unbekannte, an deren Namen sich niemand mehr erinnert. Im Mai 1951 beschloss der Magistrat von Groß-Berlin die Schließung des Invalidenfriedhofes.