Besuch in der Marienkirche

Marienkirche - Innenraum
Marienkirche – Innenraum

Die St. Marienkirche ist eine evangelische Kirche, die zum Kirchenkreis Berlin Stadtmitte gehört. Inzwischen ist sie die älteste noch sakral genutzte Pfarrkirche in Berlin und gleichzeitig Bischofskirche.

Die erste urkundliche Erwähnung der St. Marienkirche erfolgte am 3. Januar 1292 als „ecclesia St. Marie virginis“ (Kirche der Heiligen Jungfrau Maria). Bauhistoriker gehen davon aus, dass der Bau um 1270 begonnen wurde. Die Kirche liegt in der Berliner Neustadt am Neuen Markt – heute an der Karl-Liebknecht-Straße. Zum Roten Rathaus und zum Berliner Fernsehturm ist es nicht weit.

Marienkirche - Innenraum
Marienkirche – Innenraum

Errichtet wurde die St. Marienkirche als Hallenkirche im Stil der norddeutsch-märkischen Backsteingotik auf Grundmauern aus Feldsteinen. Pfeiler in Form einer achtblättrigen Rosette tragen das Gewölbe des dreischiffigen Langhauses. Im Jahr 1380 beschädigte ein Stadtbrand die Kirche stark. In der Folgezeit wurde sie wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit stammen die Gewölbe im Chor und am Westende des Langhauses. Die Marienkirche besitzt eine Gruft mit einer zweigeschossigen Gruft-Kapelle.

Marienkirche - Innenraum - Kanzel
Marienkirche – Innenraum – Kanzel von Andreas Schlüter

Der Bau des Turms begann erst 1415. Er erreicht eine Höhe von 48 Metern. Ihre heutige Form bekam die Turmspitze der Marienkirche im Jahr 1789 durch eine kupferbeschlagene Bekrönung, die von Carl Gotthard Langhans (1732 – 1808), dem Baumeister des Brandenburger Tores, entworfen wurde.

Marienkirche - Innenraum
Marienkirche – Innenraum

Um 1470 entstand das berühmte Wandgemälde des Totentanzes, das nach seiner Übermalung in der Reformationszeit erst im Jahr 1861 durch Friedrich August Stüler wiederentdeckt wurde. Um 1540 wurde eine Reihe von Altären aus dem Kirchenschiff entfernt.

Marienkirche - Innenraum
Marienkirche – Innenraum

Vor dem barocken Hochaltar von 1762 steht ein gotisches Taufbecken aus Bronze, das aus dem Jahr 1437 stammt.

Ein künstlerisches Highlight ist die Alabasterkanzel, die von 1702 bis 1703 durch Andreas Schlüter geschaffen wurde. Alle Bänke des Kirchenschiffs sind auf die Kanzel ausgerichtet.

Marienkirche - Innenraum
Marienkirche – Innenraum

Die Orgel der Marienkirche schuf der Silbermann-Schüler Joachim Wagner von 1720 bis 1722. Im Jahr 2002 wurde die alte Orgel durch einen Neubau, der sich an den Plänen Wagners von 1721 orientiert, ersetzt.

Eine umfassende Restaurierung und Umgestaltung der Marienkirche fand von 1893 bis 1895 durch Hermann Blankenstein statt, eine weitere von 1969 bis 1970 im Rahmen der Neugestaltung des Alexanderplatzes.