
Der von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) entworfene Museumsbau, der zunächst als “Neues Museum” bezeichnet wurde, heute aber den Namen “Altes Museum” trägt, wurde zwischen 1825 und 1828 errichtet und 1830 offiziell eröffnet.
Schon in seinen ersten Entwürfen hatte sich Schinkel dazu entschlossen, das Dach des Museums mit klassischen Figuren der Antike zu schmücken. Seine Wahl fiel auf das als edel und ritterlich geltende Brüderpaar der Dioskuren Castor und Pollux (Kastor und Polydeukes), die ihre Rosse bändigen und goldene Sterne auf ihren Häuptern tragen.
Der von Wilhelm von Humboldt (1767-1835) geförderte Berliner Bildhauer Christian Friedrich Tieck (1776-1851) erhielt den Auftrag für die Dioskuren im Jahr 1826. Im Oktober des darauf folgenden Jahres stellte er das Modell der ersten Gruppe vor.
In der Königlichen Eisengießerei Berlin an der Invalidenstraße wurden die über drei Meter hohen Figuren in einem neuen Hohlgussverfahren gegossen. Später erhielten sie einen mehrschichtigen, lasierenden Farbauftrag auf der gusseisernen Oberfläche, um sie wie Bronzefiguren aussehen zu lassen.
Aufbau und Befestigung der Skulpturen auf dem Museumsdach erfolgten 1828. Auch die Adler aus Sandstein über den 18 ionischen Säulen waren von Tieck entworfen worden.
Nach der Eröffnung des “Neuen Museums” wurde Tieck auch Direktor der Skulpturensammlung im Haus.
Da die Dachfiguren im Zweiten Weltkrieg nur wenig beschädigt worden waren, konnte man sie 1962 direkt auf dem Dach reparieren. Erst im Herbst 2005 wurden sie in einer Spezialwerkstatt vollständig restauriert.